Besuch im Landtag
Relativ kurzfristig erreichte uns am Montag eine Einladung des Integrationsbeirates
Essen und von ProASYL Essen zur Teilnahme an einer Begegnung mit Politikern des
Landtages in Düsseldorf.
Thema war ein Bleiberecht für in Deutschland geborene
oder aufgewachsene Flüchtlingskinder.
Wir entschieden uns für eine Teilnahme mit Thanus,
weil sein Schicksal nicht nur ein Einzelschicksal ist und er andere von Abschiebung
betroffene Jugendliche kennen lernte.
Bewegend war die Begegnung mit dem sympathischen Jamal, der 20 Jahre ist, seit
seinem 3. Lebensjahr in Deutschland lebt, und dennoch bis heute immer wieder
nur eine 3-monatige Duldung und eine befristete Arbeitserlaubnis bekommt.
Eine Ausbildung kann er nicht machen, eine eigene Wohnung nicht beziehen.
Mit etwa 150 Menschen aus Essen waren wir nach Düsseldorf gekommen.
Gegen 12.00 Uhr kamen einige Politiker, die sich mit Integration beschäftigen,
heraus und luden eine Delegation zu einem Gespräch in den Landtag ein.
Zu unserer
Freude war Thanus' "Fall" nicht unbekannt und so gab es einige Begegnungen mit interessierten Politikern.
Auf dem folgenden Bild sind von links:
Frau Britta Altenkamp (SPD, MdL), Thanus (JWG :),
Frau Monika Düker (Grüne, MdL), Herr Burak Copur (Grüne, Vors. des Integrationsausschusses
der Stadt Essen) und Khaled Saado (Mitglied des Integrationsausschusses).
Auf Initiative von Frau Altenkamp wurde Thanus auch der Staatsministerin a.D.
und Fraktionsvorsitzenden
der SPD Frau Hannelore Kraft vorgestellt.
Am Ende gab es noch ein gemeinsames Foto der Delegation mit den Politikern,
die am Gespräch im Fraktionssaal der Grünen teilgenommen hatten. Für Thanus
besonders bewegend war der Bericht eines 11j. Mädchens, die gefasst und mutig
begann über ihre Zukunftsträume als Arzthelferin zu sprechen und plötzlich in
Tränen ausbrach.
Geduldete Kinder haben keine Zukunft, sondern nur Träume und Wünsche.
Was hat der Besuch also gebracht? Das verschärfte Bewusstsein, das wir uns in einem
Einzelfall sehr engagieren und das so viele mehr Kinder unser Engagement verdient
und nötig hätten. Für Thanus das Gefühl mit seinem Schicksal nicht allein dazustehen.
Wir hatten einige Kontakte mit Medienvertretern, von denen wir hoffen, dass sie unserer
Aktion Interesse entgegen bringen und vielleicht darüber berichten.
Und von Seiten der
Politiker gab es freundliche Signale, Thanus zu unterstützen, soweit dies in ihrer Macht
steht.
"Möge die Macht mit Euch sein!" (Meister Yoda)
Und möge uns die Energie und die Kreativität nicht ausgehen, für unsere Freunde zu kämpfen.
Hier können Sie die Fallsammlung als PDF einsehen, die wir per Email erhielten.